
Shine like a Diamond ✨🌈💎✨ Du warst immer schon perfekt geschliffen...
Daniela KöglerShare
Du kommst auf die Welt und alle versuchen dich zu formen und zu schleifen. Erziehung nennt man das. Aber auch "gesellschaftliche Normen". Wir versuchen uns anzupassen, um reinzupassen. Wir befinden uns in einem ständigen Verbesserungsmodus. Wir wollen immer mehr, immer weiter und immer schneller vorankommen. Wir hetzen durch die Welt und setzen unsere Gesundheit aufs Spiel. Wir suchen nach dem Sinn und verlernen dabei, dass auch Unsinn Sinn ergibt. Wir irren umher und sind auf der Suche. Niemals genug und niemals am Ziel. Doch oftmals muss man sich verlieren, um am Ende zu erkennen, dass man niemals verloren war. Man muss erst das Gefühl haben, nicht genug zu sein. Nur um am Ende zu erkennen:

"Du warst immer schon genug!"
Ich erinnere mich an einen Chef der mal vor vielen Jahren zu mir meinte, dass ich ein "Rohdiamant" sei. Damals sollte ich so um die 20 gewesen sein. Es triggerte mich ein wenig und zugleich schmeichelte es mir. Dennoch konnte ich nicht so viel mit der Aussage anfangen. Denn egal, wo ich im Lieben "hinkam", ich schien immer erst noch etwas oder jemand werden zu müssen. Ich war niemals gut genug, schön genug, erfolgreich oder schlau genug. Ich suchte mein "Scheinen" in der Arbeits- und Modewelt. Wenn ich im Scheinwerferlicht stehe, wird man mich strahlen sehen. So vermutete ich das zunächst. Doch auf den Weg dorthin verlor ich meinen Glanz. Ich kündigte, um mich beruflich zu verändern. Dabei versuchte ich, mit übertriebenem Ehrgeiz und Perfektionismus mein Glück im Leben. Ich weiß nicht, wie weit ich damals schon "geschliffen" war. Meine linken hinteren Backenzähne hatte ich mir auf alle Fälle zu dem Zeitpunkt schon perfekt abgeschliffen. Ja eine Zahnärztin war sogar mal richtig erstaunt und wirkte beinahe begeistert, wie viel Kraft ich in meinem Kiefer hatte. Ein Zahn ist das härteste Material, das wir körperlich besitzen.
Auch wenn mich meine Verbissenheit im ersten Moment "weit gebracht" hat, so hatte sie auch ihren Tribut gefordert. Nicht nur die abgeknirschten Zähne waren ein klares Zeichen dafür, dass ich innerlich gegen mich arbeitete. Und das, obwohl ich dachte, das Ganze FÜR mich zu tun. Doch sowohl mein Burn-Out, das ich mit Anfang 30 hatte, als auch meine Essstörungen sprachen eine andere Wahrheit. Ich hatte viele Jahre Phasen, in denen ich mich entweder zwang zu hungern (Magersucht), oder mich aber sinnlos mit Essen vollstopfte, bis ich dachte mein Magen würde platzen (Binge-Eating). Ja, ich hab es weit gebracht in der (Mode)Welt. Seit der Aussage meines Chefs ist viel passiert. Ich lebte und arbeitete ein Jahr in Hongkong und zog dann kurzerhand nach Berlin, um Modemanagement zu studieren. Wieder fing ich "von vorne" an. Ich sammelte nicht nur beruflich viele Erfahrungen, sondern auch privat. Ich wurde unterdrückt, angeschrien und gewaltsam kleingehalten. Mein Selbstwert befand sich im Minusbereich. Doch nach Außen hin hatte ich eine perfekte Fassade erschaffen. Ich konnte vieles verstecken.

War ich nun geschliffen? War ich gebrochen? Oder war ich vielleicht gar kein Diamant, sondern ein Kieselstein? Sollte man Diamanten nicht mehr Wertschätzung geben?
Ich wusste immer noch nicht, wie mein Chef die Aussage damals gemeint hatte. War ich in gewissen Zeiten zu rebellisch und vorlaut? War ich zu unwissend? Warum musste ich geschliffen werden? Und vor allem wie? Doch irgendwann hörte ich auf, mir diese tiefgründigen Fragen zu stellen. Ich versank in einem Loch. Es kamen Zeiten, in denen ich eingeschüchtert und verängstigt war. Ich hab dann lieber meinen Mund gehalten und die Sorgen in mich reingefressen. Wurde ich dadurch "geschliffen", indem ich "gebrochen" wurde? War das positiv, sich ein-, bzw. unterordnen zu wollen? Gehört es dazu, anderen nach dem Mund zu reden und seine Meinung zurückzustellen? Ich versuchte eine "Lady" zu sein. Ich war ein perfektes Schmuckstück. Doch innerlich ohne Glanz. Weil ich nicht mehr so rebellisch war und Dinge offen ansprach und beim Namen nannte, verlor ich mein inneres Feuer. Ich traute mich nicht, mich gegen andere aufzulehnen. Aus Angst vor deren Wut und deren Reaktion. Viele Menschen reagierten verletzt oder wütend, wenn ich ehrlich zu ihnen war. Das wollte ich nicht. Also behielt ich meine Wahrheiten in mir. So lange, bis ich nicht mehr wusste, was wahr war und was nicht. Denn wenn deine Gefühle, deine inneren Wahrheiten zu lange von anderen aggressiv weggeredet und als unwahr dargestellt werden, wirst du aufhören, dir und deinem Gefühl zu glauben. Du wirst den Menschen glauben, die aggressiv und dominant über dich herrschen wollen. Ich war ein "Opfer" für Manipulation. Ich dachte, dass das zum Schleifprozess dazugehören würde. Doch stattdessen verbog ich mich. Ich weiß, dass mein Chef mich für meine Offenheit und Ehrlichkeit schätzte. Doch in manchen Partnerschaften und späteren Beziehungen war das anders. Ich "verletzte" Menschen mit meiner Offenheit. Und dabei wollte ich nur ehrlich sein. Andere zu belügen schien sich nicht richtig anzufühlen. Heute weiß ich, dass diese Menschen bereits verletzt waren. Die Wahrheit aus dem Herzen gesprochen wird immer alte Wunden hochholen.

Ein geheiltes Herz kann nicht mehr verletzt werden. Doch so lange ich mit meinen eigenen Verletzungen durch die Welt lief, begegnete ich ebenso verletzten Menschen. Egal wo ich hinkam. Oft hatte ich das Gefühl, immer kämpfen zu müssen. Gegen meine Essstörungen, gegen gewalttätige Menschen und für Erfolg und Wertschätzung. Viele Jahre später hörte ich meinen Modedozenten sagen: "Frau Kögler, ihre Ideen und Ansätze wären toll, wenn Sie nur nicht so beratungsresistent wären!" Ehrlich gesagt wusste ich damals schon nicht mehr, wie oder was ich sein sollte, um "richtig" zu sein. Ja, ich wirkte wohl auch damals oft selbstsicher und vielleicht sogar arrogant. Doch ich war noch immer innerlich unsicher.
Bin ich ein beratungsresistenter Diamant?

Ich war ein beratunsresistenter Diamant, der lernen musste, sich zurückzunehmen. Ständig fragte ich mich, wie ich sein müsse. Und ständig bekam ich "Impulse" von Außen. Nicht immer direkt. Vieles wird einfach vorgelebt. Ich hab meine berufliche Laufbahn als Grafikerin begonnen. Und unter Anderem an Verpackungen gearbeitet. Da ging es darum, schnell, effektiv und fehlerfrei zu arbeiten. In der Modewelt geht es viel um Äußerlichkeiten. Es geht um Zielgruppen und darum, die Verkaufszahlen zu steigern. Trends sind wichtig. Doch sollte es nicht darum gehen, die Seele in ein Kleid zu hüllen, indem sie sich ausdrücken und wohlfühlen kann? Ich machte während meines Studiums ein Praktikum bei einer bekannten Modezeitung. Die Chefin mochte mich nicht. Und die meisten anderen Frauen auch nicht. Ich war nicht immer so gekleidet, wie es die neuesten Trends vorgaben. Ich hatte immer schon meinen eigenen Stil. Ich erinnere mich an einem Tag, an dem man sich über meine Hose lustig gemacht hatte. Danach ging es zu einem Interview mit Guido Maria Kretschmer. Er strahlte mich mit offenen, liebevollen Augen an und sagte folgenden Satz: "Oh, du bist aber auch Model, oder?" Das zeigte mir dann wieder, dass mich nicht jeder für meinen Style ablehnte.
Finde dein passendes Seelenkleid

Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Ich befand mich in einem Geschäft und wollte mir ein Kleid kaufen. Ich war mir nicht sicher bezüglich der Farben, dem Schnitt und der Größe. So nahm ich kurzerhand mehrere mit in die Umkleide. Sie war viel zu eng und durch eine große Öffnung konnten mich zwei Teenager Jungs beobachten und kicherten. Zunächst zog ich ein senffarbenes Cordkleid an. Es war sehr dick, unhandlich und wirkte dabei sehr robust. Außerdem war es viel zu eng und zu klein. Schnell zog ich es wieder aus. Danach kam ein langes, schwarzes Abendkleid an die Reihe. Es war ein edler, eleganter Stoff. Doch war es viel zu groß und die Farbe wirkte nicht elegant, sondern bedrohlich düster. Ich zog es aus und wachte auf. Ich stellte mir die Frage, was ist nun mein passendes "Seelenkleid" sein könnte? Werde ich es finden? Gute Frage. Auf alle Fälle passe ich nicht in die "spirituelle Ökowelt", aber auch nicht in die "aufgesetzte Modewelt". Beide Welten hatte ich "anprobiert". Keine sagte mir zu. In beider dieser Welten werden Menschen aufgrund von Äußerlichkeiten oder Gegebenheiten verurteilt. Wenn du als "spiritueller Mensch" Fleisch isst, Leder trägst, oder dir Mikroplastik ins Gesicht schmierst, dir die Nägel lackierst... bist du nicht spirituell. Und wenn du sagst, dass es wichtig ist zu lernen, mit der eigenen Wut umzugehen, dann bist du nicht in deiner "Liebe". Für mich gehört aber Wut dazu, um überhaupt erst in die Liebe zu kommen zu können. Ich hatte sie jahrelang versucht zu unterdrücken. Das Resultat davon waren nicht nur meine Essstörungen und abgeknirschten Zähne, sondern auch die toxischen, aggressiven Menschen und Männer, die ich dadurch in mein Leben zog. Ja, das erste Kleid war mir auf alle Fälle zu eng geworden. Und auch das elegante "Glamourkleid" passte nicht. Die Modewelt ist mir zu groß und unübersichtlich. Je mehr du dich in "gehobenen" Kreisen bewegst, umso mehr musst du selbst leisten, um dich wertvoll zu fühlen. Es geht immer weiter nach oben. Man wird niemals genug sein oder haben. Und wenn man beginnt, älter zu werden, wird die ganze Fresse unterspritzt. Was wir dann haben, sind Masken, keine Menschen. Don´t get me wrong, aber glücklich sein sieht anders aus. Ich sah gestern auf Instagram ein Video einer Dame, die ein Kochvideo hochgeladen hatte. Einer der Kommentare darunter lautete: "Sie kommen? Nein, sie sind schon da wie man sieht!" 👽
Ja, irgendwie nicht lustig, aber auch wieder schon. Manche Menschen sehen mittlerweile wirklich so aus, als würden sie von einem anderen Planeten kommen.

Und auch ich hatte diese "Tendenzen". Ich hab mir schon mal die Lippen aufgespritzt und bin dankbar, dass es wieder weggegangen ist. Damals fand ich mich schön mit meinem "Entenschnabel". Auch eine Falte hab ich mir mal unterspritzen lassen. Ich weiß heute gar nicht mehr, welche das mit Mitte oder Ende 20 gewesen sein sollte? Ich fühlte mich einfach verloren in dieser Welt. Einmal saß ich bei einer Ärztin und habe mich bezüglich einer Nasenoperation beraten lassen. Jesus! Gott sei Dank, hab ich das nicht machen lassen. Heute weiß ich gar nicht, warum ich mein Näschen so hässlich fand. Man verändert seine Wahrnehmung. Und dabei versuchte ich doch nur, ein perfekt "geschliffener" Diamant zu werden. Doch durfte ich feststellen, dass das nichts mit meiner Kleidung, meinem beruflichen Erfolg, meinem Körper oder meiner Nase zu tun hat. Ich hinterfragte mein bisheriges Leben und die Gesellschaft, die Welt in der ich lebte. Das Burn-Out kam mir zu dem Zeitpunkt gerade recht.
Wer bin ich? Von der Modetussi zur Ökotussi...
Ich legte all das Make-Up und die Masken ab. Ich verkaufte meine Statussymbole, mein Prada Handtäschen, meine Rolex und alles, was ich mit meinem "früheren Ich" assoziiert habe. Ich verurteilte nicht nur andere oder die Gesellschaft, sondern vor allem mich selbst. Von der "Modetussi" wurde ich zur "Ökotussi". Ich hörte nicht nur auf, mich zu schminken. Ich lackierte mir auch nicht mehr die Nägel. Ich hatte sogar Phasen, in denen ich mir überlegte, meinen Körper gar nicht mehr zu rassieren. Ich kaufte nur noch alles bio und lebte vegan. Ich versuchte für andere da zu sein und Menschen zu unterstützen. Dabei versuchte ich wieder mal zu jedem lieb und nett zu sein. Dieses Muster hatte mich mitgenommen. Nur war ich jetzt eine "elegante Dame" mehr, sondern eine "natürlich Frau".

Ich war schon nicht mehr rebellisch, wild und authentisch. Vermutlich war ich das noch nie so richtig. Immer nur in bestimmten Phasen kam es hoch. Doch dann unterdrückte ich diesen Anteil immer recht schnell wieder. Ich wollte niemals "unbequem" sein. War ich nun ein geschliffener, wertvoller Diamant? Jetzt, da ich nicht mehr auf Erfolge und Äußerlichkeiten aus war, sondern meine inneren Themen aufarbeitete. Ich bekam zwar durchaus mein inneres Strahlen mehr zurück. Auch die kindliche Freude wurde wieder mehr. Aber trotzdem versuchte ich wieder mal, mich in eine Fassung zu quetschen. Ich versuchte so zu sein, wie man ist, wenn man "erwacht" ist.
Also nein, das war ich nicht. Denn ein Diamant hat viele Facetten. Ein Diamant besteht aus Dreck. Druck, Hitze und Kohlenstoff verwandeln ihn am Ende zu einem Diamanten. Dieser Prozess passiert unterhalb der Oberfläche. Es dauert, bis ein Diamant geborgen, bis er entdeckt wird. Und dann dauert es, bis er geschliffen wird. Doch du selbst bist es, der dich schleift. Du gehst durch´s Leben und sammelst bunte Erfahrungen. Jede Station und jede Phase deines Lebens ist wichtig. Du hast die Fassung nicht verloren, denn du hattest sie noch nie gefunden. Erst wenn du in dir selbst gefestigt bist. Erst, wenn du all die Phasen tiefer Transformationen durchlaufen hast, bist du bereit, eine passende Fassung zu tragen. Wenn du in deinem Leben oder in der Welt öfter mal noch die Fassung verlierst, dann verurteile dich nicht dafür. Deine Wut ist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Lerne, mit ihr umzugehen. Auf deiner Reise lernst du dich selbst immer besser kennen und für all deine wundervollen Facetten schätzen. Liebe dich für all deine bunten Facetten und zeige sie. Dann bist du ein Diamant. Nicht wenn du dich immer perfekt verhältst. Nein, wenn du authentisch bist und dich nicht mehr versuchst in eine bestimmte Schicht einzugliedern.

Weißt du, was ich im Traum mit den albernen Jungs gemacht habe, die mich durch die Kabine dabei beobachtet haben, als ich die Kleider probiert habe? Ich habe sie wütend weggeschickt. Und dann ist mir aufgefallen, dass die Kabine viel zu klein war, um mich umzuziehen. Ich bin dann einfach rausgegangen und hab mich im Laden umgezogen. Mir viel dabei auf, wie schön ich mich nackt fand. Ich bin mit mir, meinem Körper und meiner Seele im Reinen. Ich habe nichts mehr zu verbergen oder zu verstecken. Ich muss mich für nichts schämen. Auch wenn und obwohl ich nicht perfekt bin. Heute liebe ich alle Facetten, all meine Gefühle und all meine bisherigen Lebensphasen. Mich im Traum "nackt" zu zeigen bedeutet, dass ich mich authentisch und ehrlich zeige. Und zwar mit all meinen bunten Gefühlen. Ich gehe offen mit meinen bisherigen Lebensphasen um und schäme mich nicht mehr dafür. Ich verstecke mich nicht mehr in engen Kabinen, weil es unreife Menschen da draußen gibt, die mich auslachen, wenn ich mich emotional nackt mache. Das solltest du ebenso wenig zulassen. Du brauchst dich nicht zu verstecken, nur weil du anders bist. Ein Diamant ist ein besonderer Stein. Lass dich nicht von den Kieselsteinen zurück- oder kleinhalten.

"Die Daniela wird man niemals im Schlabberlook rumlaufen sehen!"
Ich erinnere mich an eine Aussage einer Modedozentin. Vor der ganzen Klasse meinte sie sowas wie: "Die Daniela wird man niemals im Schlabberlook und mit flachen Schuhen rumlaufen sehen!" Tja, wenn sie mich heute sehen würde...
Ich wurde oft von anderen bewertet oder kategorisiert. Dabei habe ich erkannt, dass ich das nicht mehr möchte. Ein Mensch kann sich immer ändern. Jeder Mensch ändert sich im Laufe seines Lebens. Wir sollten kein Etikett auf andere packen und sagen: "Der oder die ist so oder so...!" Wir sollten bei uns selber bleiben. Heutzutage schminke ich mich manchmal und manchmal nicht. Ich brauche keine Schicht MakeUp mehr, um mich schön oder sicher zu fühlen. Es unterstreicht mich. Aber ich nutze es nicht mehr, um etwas zu überstreichen.
Welches Seelenkleid passt nun zu mir? Werde ich es finden?
Witzigerweise wird genau morgen ein Kleid geliefert, das ich mir bestellt habe. Seit vielen Jahren habe ich mir kein "schickes Kleid" mehr gekauft. Irgendwie fühlte es sich diesmal aber richtig an. Es zog mich magisch zu sich und vermittelte mir ein Gefühl von "neuer Weiblichkeit". Heutzutage trage ich kein Make Up oder keine schicke Kleidung, weil ich mich ohne nicht "weiblich", schön oder wertvoll fühlen würde. Heute trage ich diese Dinge, um meine Selbstliebe zum Ausdruck zu bringen und zu unterstreichen. Doch sowohl die Phase, in der ich sehr viel Wert auf mein Äußeres gelegt habe, als auch die, in der ich nur noch auf meiner Inneres achten wollte, waren wertvoll. Denn nur durch diese Erfahrungen konnte ich zu der Frau werden, die ich heute bin.

Bin ich nun ein geschliffener Diamant und bereit für eine Fassung?
Gute Frage. Die habe ich mir auch eben gestellt. Wenn du "Fassung" mit "ankommen in der Welt" gleichsetzen möchtest, dann auf alle Fälle. Viele Jahre war ich "heimatlos", bzw. nicht an einem Zuhause, an dem ich mich wohlfühlen konnte. Ich war viel unterwegs. Ich war ruhelos und rastlos. Ich wollte erstmal lernen, in mir anzukommen, bevor ich in der Welt ankommen konnte. Auf der einen Seite kann man sagen, dass ich es weit gebracht habe. Denn ich fühle mich frei, in mir angekommen, unabhängig, emotional stark und gefestigt, in meiner Selbstliebe...
Auf der anderen Seite habe ich mit fast 39 Jahren noch nicht mal eine eigene Familie gegründet. Ich hatte noch keine "gesunde" Beziehung. Und ich bin noch auf der Suche nach einem Zuhause, in dem ich sesshaft werden kann. Eine Medaille hat immer zwei Seiten. Und trotzdem würde ich meinen Weg genauso noch einmal gehen, wie ich ihn gegangen bin. Ich bin dankbar, wie mich dieser Weg geformt hat. Und dass ich heute nicht mehr so verbissen und verbittert bin wie früher. Ich bin nicht mehr so innerlich getrieben und gehetzt. Mir ist egal geworden, was andere über mich denken. Ich bin einfach ich.

Wenn ich Lust hab, setze ich meine Katzenohren auf und zeig einen Aspekt von mir. Die Katze steht für Freiheit, Intuition, Weiblichkeit, Unabhängigkeit, Individualität und Spiritualität. Warum sollte ich das nicht zeigen und zum Ausdruck bringen? Katzen sind verspielt, so wie auch ich das bin. Sie können aber auch die Krallen ausfahren. Auch das bin ich. Wenn ich Lust hab, geh ich ungeschminkt vor die Türe, oder ich kleb mir Glitzersteine ins Gesicht. Je nachdem, wonach ich mich fühle. Ich bin ein sehr tiefgründiger Mensch. Und ich liebe flachen Humor und versaute Witze. All das bin ich. Ich kann unglaublich liebevoll sein. Aber wenn man mich kleinhalten oder ausnutzen möchte, kann ich zum Gegenteil werden. Wie sag ich immer so schön – Ein nicht ganz so freundliches "Verpiss dich, du Arschloch!" – hat mir schon öfter mal vielleicht sogar das Leben gerettet. Es gibt keine bösen Wörter oder Gefühle. Es kommt immer auf die Situation an. Ich liebe mich heute für meine rebellische Art. Ich liebe mich dafür, dass ich nirgends reinpasse. Und ich habe auch gar nicht mehr den Anspruch daran. Es wird dir egal, wenn du dich gefunden hast. Dann kann jeder machen oder denken, was er oder sie möchte. Manche halten mich vielleicht für durchgeknallt, wenn ich zum Lied von "Sailor Moon" (Sag das Zauberwort) oder zur "Eiskönigin" (Lass jetzt los) – wild durch die Wohnung tanze und performe. Ich hingegen feiere mich dafür. Denn ich brauche weder Alkohol noch andere Substanzen, um mich dem Leben hinzugeben. Und das ist wunderschön. Locker zu sein. Ich brauche den Stock im Arsch nicht mehr. Wer noch denkt, dass "Seriosität" was mit "Spießigkeit" oder "Steifheit" zu tun hat, wird sich noch wundern... Authentizität ist der Schlüssel zu nachhaltiger Freude, Erfolg, echter Liebe und Leichtigkeit. Egal, was du trägst oder wer du denkst zu sein.
Wann ist man ein Diamant?
Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es folgendes. Du bist nicht dann ein perfekt geschliffener Diamant, wenn du so geworden bist, wie dich andere wollten. Auch dann nicht, wenn du eine tolle Karriere gemacht hast, toll gekleidet bist, oder ein perfektes Aussehen hast. Auch dann nicht, wenn du dich immer "richtig" verhältst und die "Contenance", sprich Fassung behältst. Nein, du musst manchmal aus dem Rahmen fallen, um alte Fesseln zu sprengen. Du darfst zu der Eiskönigin aus der Reihe tanzen. Und genau diese Einzigartigkeit und Authentizität machen dich zu dem Diamanten, der du die ganze Zeit sein wolltest. Du darfst einfach SEIN. Du musst nicht dazu WERDEN. Und genau da lag immer mein Denkfehler. Ständig dachte ich, dieser geschliffene, perfekte Diamant werden zu müssen. Doch weiß ich heute, dass ich einfach nur ich mit all meinen Facetten SEIN zu brauche. Mir als Wassermann wurde oft gesagt, dass ich nicht bindungsfähig bin, weil ich so freiheitsliebend sei. Doch ist mir lediglich wichtig, erstmal mit mir selber im Reinen und im Frieden zu sein, bevor ich eine Bindung eingehe. Denn alles andere führte in der Vergangenheit zu Abhängigkeiten. Darauf hatte ich keine Lust mehr. Ich wollte nicht mit Freunden was unternehmen, weil ich mich alleine nicht traue. Nein, das wollte ich nicht mehr. So lernte ich, auch mal eine Zeit lang alleine durch´s Leben zu gehen. Jedem Menschen, egal ob man Wassermann ist oder nicht, sollte seine Freiheit wichtig sein. Freiheit beginnt damit, man selbst sein zu können. Auch die berufliche Verwirklichung und Erfüllung zählt dazu. Ebenso die emotionale Unabhängigkeit. Viele sprechen von Liebe und sind aber abhängig von der anderen Person. In Beziehungen jeglicher Art sollte man nicht das Gefühl haben, sich verstellen zu müssen oder abhängig zu sein. Die innere Balance und dein emotionaler Zustand führt dich zu Menschen die dir deinen inneren Stand widerspiegeln, bzw. zurückspiegeln. Deshalb musste ich zu dem Menschen werden, den ich in meinem Leben haben wollte. Ich hab heute keine Angst mehr davor, Partner in mein Leben zu ziehen, die mich dominieren, kleinhalten, ausschreien, mich bedrohen oder schlecht machen oder behandeln. Denn ich selber tue das nicht mehr mit mir. Ich hab gelernt, was und wie Selbstliebe wirklich ist. Vieles in der Vergangenheit tat ich eher aus Selbsthass und nicht aus Liebe zu mir. Übertriebener Sport und Arbeit, strickte Essverhalten oder aber Essattacken... All das tat ich bestimmt nicht aus Liebe. Es geschah aus unterdrückter Wut, Verzweiflung und dem Mangel an Selbstliebe. Eine emotionale Überforderung führt uns an den Rande des Wahnsinns. Ungesunder Perfektionismus macht uns krank.

Jeder ist ein Spiegel deiner selbst...
Vergiss nicht, dass alles und jeden Menschen, den du in dein Leben ziehst immer ein Spiegel deiner Selbst ist. Wenn du aufhörst, dich selbst zu unterdrücken, wirst du auch nicht mehr unterdrückt werden. Wenn du beginnst, dich bedingungslos zu lieben, wirst du bedingungslos geliebt werden. Ich dachte schon öfter im Leben, dass ich unter der Hitze, dem Druck und dem Schleifprozess im Laufe der Jahre zerbrochen bin. Doch in Wahrheit wurde ich mit jedem Tag facettenreicher. Nur durch die ganzen "schlimmen" Dinge, die ich erlebt habe, konnte ich zu der Frau werden, die ich heute bin. Nur so kam ich aus meiner Verbissenheit und Verbitterung heraus.
Ich bin ein Freak, ein Kind, eine Katze, sexy, sinnlich, eine Rebellin, eine Lady...
In wenigen Tagen am 4.2. ist mein Geburtstag. Ich habe keine Angst davor, älter zu werden. Ich habe keine Angst mehr vor der Zukunft. Denn ich habe schon so viel gemeistert. Das Leben hatte mich einst verbittert. Doch hat es mich auch in mein Herz und zu meiner kindlichen Art geführt. Es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich die ganze Zeit im Herzen war. Ich werde diesen besonderen Geburtstag mit mir feiern. Ich ziehe mein neues Kleid an, schminke mich, lege einen tollen Duft auf. Ich werde zur Eiskönigin singen und tanzen, zu Sailor Moon und Alexander Eder "Ganz normal gestört". Nein, es ist nicht traurig, alleine zu feiern. Es ist wunderschön. Ich tue es für mich. Nicht für andere. Ich muss niemanden mehr beeindrucken oder von mir überzeugen. Ich tue es für mich aus Liebe zu mir. Auch brauche in nicht jedes Jahr ein Fest mit anderen feiern. Dieses Fest werde ich "nur" für mich ausrichten. Du solltest alles was du tust für dich tun. Und aus dieser Energie und Basis heraus für andere da sein. Auch diese Zeilen schreibe ich für mich und trotzdem für dich. Aber in erster Linie, weil mir danach war. Ich muss niemand mehr werden und keinem etwas beweisen. Denn heute bin ich. Heute bin ich einfach ich. Und dieses Gefühl ist wunderschön. Diese Reise geht immer weiter. Jeden Tag entdecke ich neue Facetten an mir. Ständig entwickle ich mich weiter. Und trotzdem bin ich zu jedem Zeitpunkt perfekt. Heute bin ich genauso perfekt so wie ich heute bin. Blicke ich in ein paar Jahren auf mein jetziges Ich zurück, habe ich mich bestimmt weiterentwickelt. Aber trotzdem sind wir immer im jetzigen Moment richtig und perfekt, so wie wir sind. Immer. Auch wenn dein Ego oder das der anderen es anders sehen wird. Man wird dir sagen, dass du geschliffen werden musst. Man wird dir sagen, dass du "etwas erreichen" musst. Doch in Wahrheit musst du dich nur finden und entdecken, dass alles in dir bereits da ist und immerzu war. Du bist perfekt so wie du bist. Immer. Und aus dieser Annahme entwickelst du dich viel leichter und schneller. Ein Baby ist perfekt, obwohl es weder sprechen noch laufen kann. Ein Kleinkind ist perfekt, obwohl es weder lesen noch schreiben kann. Und so ist es auch in unserer Entwicklungsstufe. In jeder Phase sind wir perfekt. Auch und gerade dann, wenn wir es nicht sind. 😉✌️🌈💎✨
Du bist perfekt...
Du bist perfekt. Und auf deiner perfekten unperfekten Reise wünsche ich dir von Herzen alles Liebe. Wichtig ist, dass du dich mit all deinen Facetten authentisch zeigst. Dann bist du perfekt. Perfekt sein zu wollen hingegen entfernt uns von unserem wahren selbst...
Du wirst geliebt, wenn...
Ich hab also mein bisheriges Leben nach etwas gesucht, nach dem ich gar nicht suchen musste. Ja, so ist es oftmals. Auch Liebe habe ich erst in mir finden dürfen, bevor ich sie bei anderen finden kann. Doch viele Jahre suchte ich auch sie bei anderen. Du findest alles zunächst in dir und nicht im Außen. Das Außen ist nur die Spiegelung deiner Selbst. Wenn du lernst, dich so zu lieben, wie du in deiner Seele bist, schaffst du die Grundlage, das auch andere dich so lieben werden.
Du bist wunderschön...
Ich muss heute nicht mehr bestimmte Konventionen erfüllen, um respektiert, wertgeschätzt oder geliebt zu werden. Denn ich liebe mich selbst bedingungslos und "grundlos". Einfach nur für die Vielfalt und Einzigartigkeit meiner Selbst. Ich bin dankbar, dass ich mir meine Nase nicht hab ändern lassen. Denn dann sehen wir am Ende irgendwann alle gleich aus. Ich will einfach nur noch so sein wie ich bin. Und genau das ist es, was einen Menschen schön macht. Es ist nicht die Nase. Es ist die Ausstrahlung und Energie, die man ausstrahlt.

Bunt wie ein Diamant
Wie kam dieser Beitrag nun zu dem Titel? Ein Diamant ist doch gar nicht bunt. Er ist durchsichtig. So wie die Farbe Weiß in Wahrheit die Summe aller Farben beinhaltet, so verhält sich das auch mit dem Diamanten. Er schimmert bei näherer Betrachtung in allen Farben. Er ist wie eine Projektion. Ein reiner Diamant kann und wird dir immer nur das zurückspiegeln können, was du in dir erkannt hast. So wie auch Menschen das tun. Du wirst erst im Stande sein, meine Liebe zu fühlen, wenn du deine Liebe fühlen kannst. Und so ist ein Diamant je nach Wahrnehmung eine Farbe, oder ein ganzer Regenbogen. Es kommt darauf an, welche Farben der Betrachter in sich bereits entdeckt hat. Du siehst es auch um der Sonne herum. Wenn du ihre Strahlen durch eine Waldlichtung blitzen siehst, kannst du einen Regenbogen erkennen, der sie umhüllt. Wenn das Licht im Leben beginnt, auf dich zu scheinen, wirst auch du deine "Regenbogenaura" wahrnehmen können. Du strahlst dann besonders hell und schön. Man nennt das auch "Ausstrahlung". Jeder Mensch hat ein eigenes Licht, eine bestimmte Strahlkraft. Glückliche Menschen strahlen besonders hell und bunt. Du bist ein Diamant, der einen Regenbogen beinhaltet und ebenso von einem umgeben ist. Ach was für ein schönes Bild.
Ein neuer Zyklus beginnt...
Gerade komme ich von der Toilette. Ich hab in diesem Moment meine Periode bekommen. Ein alter Zyklus endet und ein neuer beginnt. Weißt du, dass in in Zeiten, in denen ich wie eine Frau ausgesehen habe, so mit schicken Kleidern, hohen Schuhen, Make Up und so meine Periode gar nicht mehr hatte? Ich hab die Pille einfach durchgängig genommen, weil mir die "Bluterei" zu lästig war. Sie passte nicht zu meinem Lifestyle. Da war kein Zeit für ein zyklisches Leben. Alles war getaktet. Und jeden Tag musste ich gleich "funktionieren". Ich war gar keine "ganze Frau". Denn ich lebte energetisch und hormonell wie ein "Mann" Dabei dachte ich aber, sehr weiblich zu sein. In Wahrheit hatte ich jedoch Angst vor meiner Weiblichkeit und davor, die Periode in ungünstigen Momenten zu bekommen. Soll ich dir was sagen? Als ich vorhin auf die Toilette gegangen bin, habe ich es GEFÜHLT, dass es genau jetzt passiert. Ich werde sogar Nachts von mir selber geweckt und wenn ich auf die Toilette gehe, bekomme ich meine Blutung. Ich wache dann einfach auf. Unser Körper und unsere Seele sind unglaublich intelligent. Und so habe ich einen alten Zyklus mit diesem Blog und einem Lebensjahr beendet. Ich freue mich, meine Periode wieder zu haben. Ich freue mich, Frau sein zu können, ohne den Männern beweisen zu müssen, wie taff ich bin. Und ohne mich von Männern unterdrücken lassen zu müssen. Nein, ich bekomme heutzutage viel Unterstützung von der männlichen Seite. Von meiner und gespiegelt von anderen im Außen. Ich atme gerade tief in den Bauch ein und seufze erleichternd aus. Was für ein wundervolles Gefühl, seine Weiblichkeit zurückerlangt zu haben. Was für ein wundervolles Gefühl. Ich freue mich auf den neuen Zyklus. Jedes Mal. Es geht immer weiter. Wir sind zyklische Wesen. Und diese Reise ist wundervoll und sie geht immer weiter. Ich bin immer noch, bzw. wieder ein sehr aktiver Mensch. Aber ich lasse mich nicht mehr von einem Ego durch das Leben hetzen. Ich bin genauso wertvoll, wenn ich nichts tue. Ich erschaffe nichts mehr aus dem inneren Druck, sondern aus meinem inneren Impuls. Und diese kommen – egal ob Mann oder Frau, von der weiblichen Seite.
AMEN, over & out
Daniela
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Burn-Out als Chance
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Es gibt keine "bösen Wörter"
2025 – das Zeitalter der Katzen